Die Grosse Freiheit Karakorum - Spantik SO-Grat Erlebte Erde Australiens Westen Neuseeland Down Under
Vortrag: Karakorum Spantik SO-Grat, 7027 m, Pakistan.
Es ist keine 100ste Dokumentation einer Bergbesteigung. Mein
Ziel ist der Weg - all die spannenden Begegnungen und täglichen
Überraschungen. Mensch und Natur. Spektakuläre Natur. Sagenhafte
Bergstimmungen. Licht und Wolken. Stimmungsvoll und bewegend
präsentiert.
HDAV-Qualität vom ersten bis zum letzten Bild.
Vorgeschichte
Es sollte etwas Besonderes werden: Der Anlass: Das 100 jährige
Bestehen unserer DAV Sektion Bergland München, gegründet
1908.
Die Entscheidung: Ein 7000er im Karakorum Gebirge in Pakistan – der
Spantik. 7027 m hoch, der SO-Grat technisch unschwierig. Eine Wahl
zugunsten der Allgemeinheit des Vereins. Nicht nur für die
Elite.
Somit auch für mich. Grandiose Berglandschaften tauchten geistig vor mir auf, Bilder aus Zeitschriften, von Expeditionsberichten, von Tragödien. Namen wie K2, Trango - Türme, Chogolisa beflügelten meine Fantasie.
Mein Telefonat mit unserem Vereinsvorstand: „Hallo Stefan! Wie
schaut es denn aus mit den Anmeldungen für die Spantik
Expedition?“
„Wieso rufst du an? Hast du eventuell Interesse? Willst du dir zu
deinem 60sten eine besondere Freude machen?“ „Ja, meine Regierung
hat zugestimmt!“ „Super, dann haben wir ja gleich einen
Fotografen.“
Ich habe die Expedition fotografisch begleitet. Mein Dank gilt allen Beteiligten für ihr Verständnis. Das Ergebnis: Eine Multivision in HD-Technik, gefüllt mit abwechslungsreichen Geschichten, mit Begeisterung fotografiert, stimmungsvoll präsentiert.
Sonstiges: 6 Wochen Zeit oder Urlaub, das Verständnis des
Lebenspartners, die geeignete Ausrüstung, und 5000 €. Für 6
Vereinsmitglieder wird der Traum wahr. Unser Dank gilt dem Verein
und dem Sporthaus Schuster München für die finanzielle
Unterstützung.
Wir entscheiden uns für einen deutschen Expeditionsanbieter, der
weitere 7 Teilnehmer bringt. Der auch alles Organisatorische
(Genehmigung, Flug, Hotelreservierungen, Bus, Träger, Zelte,
Lebensmittel usw) für uns erledigt.
01 Karakorum Hwy in Thakot
Flug München – Frankfurt. Kennlernen des Expeditionsveranstalters aus Dresden und der restlichen 6 Teamkameraden aus Deutschland. 7 Std Flug Frankfurt – Lahore. Ankunft nachts, sehr warm, schwül wie in einem Treibhaus. Direkt neben unserem Hotel steht ein riesiges, blau stinkendes Dieselaggregat, das den nötigen Strom für die Klimaanlage liefert. Die Zimmer sind eiskalt!
Lahore, geschichtsträchtige Großstadt an der Grenze zu Indien. Besichtigung der Badschahi Moschee, einem gepflegten Meisterwerk der indisch-islamischen Architektur aus dem 17. Jhdt.
Anreise mit Privatbus von Lahore über die neu gebaute 6-spurige
M 1 – Motorway - null Verkehr, am Ende mit elektronischer
Zahlstelle - nach Islamabad. Die friedliche Abendstimmung in
der Feisal Moschee ist genau das Richtige. Am nächsten Tag weiter
den unglaublich stark frequentierten Karakorum Highway nach Norden
bis Chilas. Bei einem Restaurant-Stop sammeln wir weitere
Eindrücke: Das Essen schmeckt super.
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02 Balti in Chilas
Chilas liegt in Baltistan, oder Klein-Tibet, ein Teil Kaschmirs. Eingekeilt zwischen Afghanistan, Tadschikistan, China, Tibet und Indien sehen die Einwohner verwunderlicher Weise südeuropäisch aus. Konservative Moslems, freundlich zurückhaltend und ohne Fanatismus. Die Älteren tragen die traditionelle Filzmütze, in die sie ihr Papiergeld einrollen.
Nördlich von Chilas wird die Karakorum Hwy ruhig,
richtig einsam. Die Landschaft ist wüstenartig kahl, die Berge
um uns herum vollkommen nackt. Die KKH führt am Indus entlang,
vorbei am Nanga Parbat, dem westlichen Pfeiler der Himalayakette.
Die in den Fels gehauene Skardu Rd folgt dem tosenden Indus durch
seine Schlucht nach Osten. Allah – es steht auf Bussen und
LKWs – gilt hier als Schutzengel und sorgt für Sicherheit. Wer mal
da war, der versteht warum.
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03 Arandu Yaks Ernte
Skardu – Stadt ohne Frauen. Markt, Friseur, Bäckerei,
Shopping – alles Männersache. Skardu ist Ausgangspunkt aller
Treks und Expeditionen in Baltistan. Wir fahren mit alten,
wunderschön gepflegten Jeeps hinein in das wüstenartige Tal des
Shigar River, die gleiche Strasse wie zum K 2. Auf einer Brücke
überqueren wir den Shigar und fahren das Tal des Basha River in
Richtung NW bis Arandu. Hier ist Ende. Reine Fahrzeit von
Lahore bis hierher: 4 Tage.
In Arandu, auf 2800 m, ist gerade mal der elektrische Strom in
einem Gebäude angekommen. Nicht aber in den Steinhütten, in denen
die Menschen leben. Es gibt keine Straße. Ja, es gibt
hier noch nicht einmal das Rad. Kein Auto, kein Traktor, kein
Fahrrad. Fast wie zu Asterix` Zeiten. Sagenhaft unberührt und
bedauerlich zugleich. Es wird hier nämlich eisig kalt im Winter.
Die Menschen machen einen fröhlichen Eindruck.
Es ist Ende August. Die Ernte wird eingebracht. Yaks –
Grunzochsen – treten das Spreu vom Getreide.
Gleich hinter dem Dorf endet der Chogo Lungma Gletscher.
An seinem Ursprung liegt unser Berg Spantik. Morgen geht es endlich
los.
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04 Chogo Lungma Gletscher 42 km
70 Träger, Männer aus der Gegend, übernehmen den Transport der Ausrüstung und Verpflegung. 3 Tage geht es zu Fuss den Chogo Lungma Gletscher aufwärts zum Basislager am SO-Grat. Nur manchmal das Ziel vor Augen: Den 7027 m hohen Spantik. Die beiden ersten Tage verläuft der Weg auf der Seitenmoräne.
Wir werden von der Küche gut versorgt. Schmackhaftes Gemüse und Hühnerfleisch. Die Träger müssen sich ihr Essen selbst backen: Chapati. Trockenes Brot. Nur Mehl aus der Plastiktüte und Wasser aus dem Bach. Mehr haben sie nicht.
Am 3. Tag geht es über den Schutt bedeckten Gletscher. Es liegt
kein Schnee. Die vielen Spalten sind offen und werden umgangen.
Nach über 40 km Fussmarsch entlang dem Chogo Lungma geht es
zum Schluss noch die steile Moräne hoch – das Basislager ist
erreicht. Die Träger gehen noch am gleichen Tag zurück. Mia
gangst.
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05 Basislager 4400 m Spantik SO-Grat
Das Basislager am Tag der Ankunft. Es liegt schön, auf einer Art Aussichtskanzel mit Blick nach 3 Seiten: Talaus den Chogo entlang, wo sich die Träger, die noch am gleichen Tag den Rückweg antreten, in dem Gewirr von Spalten verlieren. Nach Süden das Massiv des Haramosh 2 (6666 m) und des Leila (6986 m), nach Westen die Fortsetzung des Chogo Lungma Gletschers und das Malubiting-Massiv (7453 m). Eiswände von 3000 m Höhe sind schon eine Kulisse! Für Markus, unseren Expe-Leiter, ist es das schönste Basislager, das er kennt.
Ausser uns lagert noch eine kleine Gruppe eines schweizer Expeditionsanbieters.
In mühsamen Auf- und Abstiegen zur Akklimatisation
transportieren wir selbst Zelte, Ausrüstung, Verpflegung,
Kochgeräte, Gaskartuschen, Funkgeräte, Seile usw in die Hochlager
auf 5000 m (HL1) und 5400 m (HL2).
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06 Hochlager 1 Spantik SO-Grat 5000 m
Die letzten Meter zum Hochlager 1 sind waagrecht – mit unverstelltem Blick auf den Spantik. Großartig, wie er da steht! Der SO-Grat besteht bis hier aus losen, schuttartigen Steinplatten, die Aufmerksamkeit erfordern. Wer etwas abseits geht, findet heute noch große Quarzkristalle.
Wie fühlt sich das so an, auf 5000 m Höhe? Wenn ich sitze und nichts tue gar nicht. Doch mache ich ein paar unbewusste Schritte, zB nur um Auszutreten - schon bleibt mir die Luft weg. Die erste Nacht schlafe ich kaum. Mein Körper braucht Tage, um sich anzupassen.
Das Beeindruckendste hier oben ist der Blick nach
Süden, direkt auf die Nordwände des Leila, mit seinen Vorgipfeln
Akbar Gang mit seinen vom Wind gezackten Eisrinnen, und dem
Silberhorn. Links dahinter die Nordseite des Haramosh 2, eine
einzigartige Eispyramide. Diese Pyramide ragt in einer
durchgehenden Steilheit 2600 m aus dem Haramosh Gletscher - alles
Eis. Ein Chaos aus Eisbrüchen und Spalten. Vermutlich
undurchstiegen. Da Wahnsinn. Kaum ein Mensch bei uns in
Europa kennt die Namen dieser Bergriesen hier.
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07 Gruppenbild mit Küche Basislager
Unsere Mannschaft setzt sich zusammen aus 6 Vereinsmitgliedern (1 Frau, unsere Gitti), dann 5 Einzelkämpfern, einige davon Marathonläufer, die beim Veranstalter die Expe gebucht haben, und 2 Mitgliedern des Veranstalters (Expeditionsleiter Markus Walter). Noch 4 Pakistanis für die Küche, und 1 pak. Begleitperson als Vertretung der Regierung. Das Wetter ist unbeständig. Es schneit an mehreren Tagen. Einmal
gleich 30 cm. Das Mannschaftszelt bricht zusammen.
Schneeballschlachten mit der schweizer Gruppe sind unsere
Lieblingsbeschäftigung. Füsse waschen, lesen,
Steinskulpturen bauen – irgendwie muss jeder für sich das
unbeständige Wetter aussitzen. |
08 HL1 Blick Malubiting Gruppe
Der Blick nach Westen in das Becken, wo sich die
Eisströme von Leila und Malubiting und Spantik zum Chogo Lungma
Gletscher formen, ist wunderschön. Es ist nicht einfach, die
Dimensionen zu erfassen. Jene unscheinbare Spitze dort hinten
ist in der Karte mit 4900 m angegeben. So hoch wie der Mt. Blanc.
Doch hier verschmilzt jener Punkt einfach mit der Umgebung zur
Unkenntlichkeit. Die Gipfel hier sind 2000 bis 2500 m
höher.
Die Luft ist kalt und glasklar. Es fehlt die Luftfeuchtigkeit. Auch
die Farben sind kalt. Das Licht hat scheinbar keine roten und
gelben Anteile mehr.
Der Himmel ist von einem tiefen Dunkelblau. Die Schatten
dunkelblau. Die Sonne brennt gnadenlos. Ohne Sonnenbrille sehe ich
überhaupt nichts mehr. Die totale Blendung. Das Display der
Digitalkamera ist nicht lesbar. Ich komme mir an diesem Ort vor wie
im Weltraum. Wie muss das erst in 7000 m Höhe sein?
Große Ehrfurcht kommt auf, vermischt mit ein bisschen
Angst vor dem Berg. Spalten, Lawinen, Wolken, die Höhe - ein
spannender Cocktail!
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09 Lawine 3 km breit HL1
Tagelanger Schneefall. An das ständige Rumpeln von fernen Lawinen haben wir uns schon gewöhnt. Plötzlich, wir machen gerade Pause, ein trockener leiser Knall! Ein Stück Eis aus der Nordwand des Leila direkt uns gegenüber ist abgebrochen. Eine Lawine rauscht den Leila hinunter. Ein Grat teilt die Lawine in 2. Unten am Chogo angekommen wirbelt sie wie in Zeitlupentempo auf, wird größer und breiter, erreicht unsere Talseite und verschwindet unter uns – von unserem Punkt nicht einsehbar. Der Chogo hat hier eine geschätzte Breite von 2 km. (s. Bild 8)
Später, auf der Karte nachvollzogen, schätzen wir die Breite der Lawine - nicht die Wegstrecke/Länge, sondern die Breite! - auf 3000 m.
Auch wenn Vergleiche nie ganz passen: Stelle Dir vor,
Du fährst das Zillertal entlang und wirst von einer
Lawine von der gegenüber liegenden Talseite an die
Wand gedrückt! Foto Gerhard Gündera
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10 Leila Sunrise 6986 m
Das eisige Morgengrauen hat ein besonderes Licht. Wenn die Gipfel anfangs gespenstisch weiss aus der tiefblauen Nacht auftauchen. Wenn sich am Horizont ein türkiser und roter Streifen bildet. Wenn die ersten Sonnenstrahlen, deren Rot sich mit dem Blau der Nacht zu Pink vermischt, auf die höchsten Spitzen treffen und den Schnee rosa färben. Dann leuchtend Gelb! Die Luft glasklar.
Ich kann einfach nicht genug bekommen von solch
zarten Stimmungen.
Für mich eine fotografische Herausforderung. Wäre da nur nicht
der kalte Wind. Und die eiskalten Füsse. Und Hände. Was tue ich
überhaupt da? Wieso frier ich mir eigentlich einen ab? Nächstes Mal
Südsee!
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11 Spantik 7027 m von Süd-Osten
Der Gipfel des Spantik ragt gleich hinter dem Hochlager 1 auf. Und doch ist er noch kilometerweit entfernt. Von meinem Standpunkt bis zur Grenze zwischen Schatten und Sonne liegen 5 km Auf-und-Nieder. Wir wollen über die linke Seite aufsteigen – den Südost-Grat. 3 Tage Aufstieg von hier aus und 2 Tage Abstieg. Bei gutem Wetter.
Endlich unsere Chance: 5 zusammen hängende Tage stabiles Wetter
sind angesagt! Unglaublich, wir bekommen den aktuellsten
Wetterbericht für den Spantik von den 7000 km entfernten
Wetterinstituten in Innsbruck und dem in Bern!
Dort, wo das Hochlager 2 geplant ist, zelten die Schweizer. Unsere
Ausweichstelle liegt gefährlich nahe an Spalten. Mathias rühmt
sich, in eine unsichtbare Spalte gebieselt zu haben. Erst sein
Strahl hat sie aufgedeckt.
Es herrscht hohe Lawinengefahr auf Grund der Schneefälle. Die
Schweizer Expedition muss deswegen aufgeben. Deren Zeit ist zu
knapp geworden. Wir sind jetzt allein, die letzte Expedition in
diesem Jahr.
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12 Powerboys HL2
Die Stärksten wollen es wagen. Die Lawinengefahr in der Kälte der Nacht überlisten. Und vermutlich auch die Spalten! Fixseile für die Sicherheit der andern legen. Wir andern wollen nachkommen.
Doch heute trennt sich Spreu von Weizen. Ich muss zurückbleiben im Hochlager 2. Der schwere Rucksack verursacht starke Rückenschmerzen. Ist es die Höhe, die mich fertig macht? Oder die Angst vor den Spalten? Kein Auge habe ich zugetan – meine Füsse sind Eisklumpen. Einigen andern geht es ähnlich. Einer wird krank. Wir - die Gruppe 2, die Langsamen - geben auf. Eine 2. Chance haben wir nicht.
Die Gruppe 1 – die Gipfelstürmer - geben 2 Tage später auf. Ein
schier grundloses Schneeloch in 6800 m macht alle Hoffnungen
zunichte. Dazu kommt schlechtes Wetter. Sie bauen das Hochlager 3
in etwa 6000 m Höhe im Schneesturm ab, müssen bei schlechter Sicht
absteigen, der Horror bei all den Gletscherspalten und der
Schmalheit des Grates.
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13 Inspiration 13 Basislager
Tagelang warten wir im Basislager auf die Gipfelstürmer. Funkkontakt kommt nicht zustande. Keine Antwort. Um uns herum nur Nebel. Schneetreiben. Dumpfes Lawinengrollen. Oben am Berg muss es ungemütlich sein. Hoffentlich …
Im Basislager hat Erwin über die Wochen für jeden von uns 13 Teilnehmern aus kleinen Felsplatten eine Steinskulptur gebaut. Überraschende Felsinspirationen. Oder Omensteine?
Nach 3 sorgenvollen Tagen tauchen Stefan und ein Teil der
Gipfelmannschaft aus dem Schneetreiben auf. Es fehlen 4, die noch
eine Nacht im HL2 verbringen. Immer noch kein Funkkontakt.
Endlich, nach 4 Tagen der Ungewissheit, kommen auch die Letzten aus
dem Nebel zurück. Neuschnee, keine Spur, Sichtweite 5 - 50 m, jeder
Schritt ins Ungewisse, alles grau in grau, ohne Übergang von
Himmel zu Erde. „Das war knapp.“ die ersten Worte eines
Heimkehrers, Bergführer von Beruf.
Wie wäre es wohl mir ergangen, wenn ich mitgegangen wäre?
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14 Lahore Schah Jehangirs Mausoleum
Erst seit der Spaltung Indiens und Gründung Pakistans 1947
gehört Lahore zu Pakistan. Entsprechend sind die Baudenkmäler aus
der Blütezeit der islamisch-indischen Mogule Bestandteil der
indischen Geschichte.
Die Schahs, die moslemischen Kaiser Indiens, regierten im 17.
Jhdt in dieser Stadt, bevor sie nach Delhi umzogen. Schah
Jehangir, der hier beerdigt ist, war der Vater von Schah
Jahan, dem Erbauer des Taj Mahal.
Am meisten beeindrucken mich 2 Bauwerke: Die riesige Badschahi Moschee, ein geschmackvoll bemalter Märchenbau, und die Wazir Khan Moschee mit ihren unglaublich komplizierten Kuppelausbildungen.
Lahores enge Altstadtgassen sind voller Geschäfte und Leben. Die
Menschen schauen dir interessiert ins Gesicht. Nein, Angst braucht
man hier keine zu haben. Alles, wie zB das Kochen, passiert in der
Öffentlichkeit. Überall werden verführerische Snaks angeboten, von
süss bis scharf. Eine Stadt voller Leben
und Sehenswürdigkeiten - uns allen hat Lahore gut
gefallen.
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Schlusswort
Den Spantik zu besteigen heißt, eine Reise in den Orient zu machen, Begegnungen mit seinen freundlichen Menschen und seiner moslemisch-pakistanisch-indischen Kultur. Allein das Erleben der kaum vom Westen beeinflussten orientalischen Lebensweise ist ein Abenteuer.
Das Erleben geht weit tiefer, wenn du dich jenseits der
Zivilisation in Pakistans Bergwelt bewegst. Kein
Auto, kein Strom, kein Haus, kein Mensch.
Du erfährst die Natur des kargen Karakorum Gebirges direkt. Die
Hitze bei Tag, kein Baum der Schatten spendet. Der Mangel an
Sauerstoff ab 4000 m Höhe, den dein Körper nicht gewohnt ist.
Die blind machende Sonnenstrahlung, die nächtliche
Weltraumkälte. Dafür klarste Luft und einen unbeschreiblichen
Sternenhimmel. Und am nächsten Tag wieder diese spektakuläre
Landschaft aus Gletscherströmen und wunderschön vereisten Gipfeln
im Spiel der Wolken.
Doch das Erleben geht noch tiefer. Du spürst die Abgeschiedenheit. Du spürst die Gefahren einer Natur, für die menschliche Maßstäbe und die beste Hightec unerheblich sind. Erlebst Angst, bange Hoffnung und Hilflosigkeit. Dieses unmittelbare Erleben von persönlichen Gefühlen und derartiger landschaftlicher Schönheit dringt ein in deine Seele und schlummert dort bis an das Ende deiner Tage. Unvergesslich.
Es bleibt ein Bild von Pakistan in Erinnerung, das mit dem in
den Nachrichten nicht übereinstimmt. Trotz eines Terroranschlages
in Islamabad,
den wir mit bekommen haben. Wir lernten die
Pakistanis als höfliche Menschen kennen, immer
interessiert und trotzdem zurückhaltend.
Nirgendwo ist uns Fanatismus oder Aufdringlichkeit begegnet.
Und was mir als Fotograf zugute kommt: Die Männer lieben es, fotografiert zu werden. Nicht emanzipierten Frauen ist es leider untersagt.